Wozu brauchen wir die klassische Planung?

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir schauen, was genau die Schwächen und Stärken beider Methoden sind. Das möchte ich jetzt nicht in epischer Breite hier erläutern, aber es ist eine Frage der Perspektive der Planung. Stellt euch vor, ihr seid eher operativ unterwegs, ihr plant vielleicht wochenweise oder zweiwochenweise eure Themen.

Ist die klassische Planung tot und können wir alles agil planen?

Um diese Frage zu beantworten, müsst ihr sehr exakt bestimmen, was ihr am Tag so macht. In diesem Fall hat die klassische Planung hier nichts zu suchen, hier könnt ihr agil arbeiten. Das heißt, hier könnt ihr iterativ euer Tagespensum bestimmen und mit dem Team besprechen, was zu tun und nicht zu tun ist. Damit kommt man wunderbar durch die Projektwelt.

Eine Frage der Perspektive

Ist eure Perspektive aber eine eher langfristige - also macht ihr z. B. Pläne die 1-2 Jahre in die Zukunft reichen, dann hat die agile Planung so ihre Probleme, denn wir schauen ja gar nicht so weit in die Zukunft, sondern schauen eher auf einen kurzfristigen Horizont. Das heißt also, beide Planungsansätze haben ihre Berechtigung je nachdem mit welcher Intention ihr plant.

Wenn wir z. B. an Businesspläne, Geschäftspläne oder an eine Roadmap denken, dann sind das alles Themen, die langfristig also strategisch geplant sind. Hier hat die klassische Methode nach wie vor Bestandsschutz.

Bei allen operativen Themen, bei denen es darum geht, eine kurzfristige, tagesgenaue Planung zu vollziehen, ist die agile Planung wesentlich besser, weil wir viel flexibler auf Gegebenheiten reagieren können.

Also brauchen wir die klassische Planung? - Ja wir brauchen sie! Weil wir auch strategische Themen planen müssen und wollen, wie zum Beispiel die Portfolioplanung (Welche Themen wollen wir grundsätzlich im nächsten Jahr in welcher Reihenfolge abarbeiten?), unsere Produktplanung (Welche Features wollen wir in welcher Reihenfolge im nächsten Jahr platzieren?) oder schlichtweg unsere Jahresplanung unserer Abteilung. Ich hoffe, dieser Beitrag hat euch ein wenig geholfen.

Nutzt die Methode, die ihr für eure strategischen oder operativen Ziele benötigt! Bis dahin viel Spaß beim Planen!